5 hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Duplicate Content

5 hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Duplicate Content

Lesezeit ca. 5 Min.
Autor
Nicola Rösch
Artikel
SEO

Die Vermeidung von Duplicate Content spielt bei der Suchmaschinenoptimierung eine wichtige Rolle. Duplicate Content kann zu starken Ranking-Schwankungen führen und die Sichtbarkeit einer Webseite in den Google-Suchergebnissen negativ beeinflussen. Mit diesen 5 einfachen Tipps vermeiden Sie künftig Duplicate Content. 

Was ist Duplicate Content?

Duplicate Content bedeutet das Vorhandensein von gleichen oder sehr ähnlichen Inhalten auf verschiedenen Seiten. 

Diese können dabei zur gleichen Domain gehören. Dann spricht man von internem Duplicate Content. Befinden sich identische Inhalte auf verschiedenen Domains spricht man von externem Duplicate Content. 

Für beide Formen gilt, dass die gleichen oder sehr ähnlichen Inhalte unter verschiedenen URLs aufrufbar sind.

Wie entsteht Duplicate Content?

Häufig entsteht Duplicate Content unbewusst. Gründe für die unabsichtlichen Kopien können beispielsweise sein:

Darstellung auf mehreren Domains

Inhalte werden versehentlich auf mehreren Domains oder Subdomains angezeigt (z.B. bei Webseiten, die unter http wie auch unter https aufrufbar sind) 

Identische oder sehr ähnliche Inhalte werden in mehreren Bereichen der Webseite verwendet.

Print-Versionen

Inhalte sind sowohl in einer Web, als auch in einer Print-Version verfügbar.

URL-Umzug

Alte Seiten bleiben bestehen, obwohl Inhalte auf eine neue URL umgezogen werden.

Filter

Durch die Nutzung von Auswahl-Filtern ergeben sich identische Produktlisten

Parameter

Durch das Content-Management-System werden für den gleichen Inhalt mehrere URLs mit verschiedenen Parametern generiert, z.B. Session-IDs.

Warum ist Duplicate Content ein Problem?

Es könnte der Eindruck entstehen, dass es von Vorteil ist, wenn Inhalte unter mehreren URLs aufrufbar sind, da man so mit mehreren Seiten im Google-Ranking vertreten sein könnte. Das ist aber nicht der Fall. Erkennt der Google-Algorithmus, dass Inhalte unter mehreren URLs aufrufbar sind, testet er, welche der Seiten die relevanteste für den Nutzer ist und indexiert werden soll. Dabei wechselt Google in den Suchergebnissen häufig die ausgespielte Seite, wodurch es zu starken Schwankungen der Rankings und der Sichtbarkeit einer Seite kommen kann.

In diesem Beispiel sind die identischen Inhalte unter drei verschiedenen URLs aufrufbar. Zunächst testet Google URL 1 auf Relevanz für den Nutzer. Daher ist diese Seite deutlich sichtbarer als URL 2 und URL 3. Da Google sich aber nicht sicher ist, ob URL 1 tatsächlich die für das Thema relevanteste Seite ist, werden immer wieder auch URL 2 und URL 3 gerankt. Dadurch kommt es häufiger zu Einbrüchen beziehungsweise Anstiegen der Sichtbarkeit der drei Seiten. 

Es kann allerdings auch passieren, dass Google nur eine der drei Seiten als relevant erachtet und nur diese indexiert. Die beiden anderen werden nicht in den Index aufgenommen und erscheinen nicht auf den Suchergebnisseiten. 

Die Rankingschwankungen und Indexierungsprobleme erschweren die Auswertung einer Webseite enorm und können zu Fehlinterpretationen führen:

Beispielsweise könnte bei der wöchentlichen Überprüfung der Keyword-Rankings auffallen, dass eine bisher gut gerankte Seite nur noch auf Platz 43 rankt. Vor allem für Shops können solche Ranking-Einbrüche gravierende Folgen haben. Durch das schlechtere Ranking kann auch der Traffic einbrechen, was zu Umsatzeinbrüchen führen kann. Sofort wird mit der On-Page-Optimierung der Seite begonnen, um das Ranking der Seite zu verbessern. Dabei wird allerdings übersehen, dass durch ein Problem im Content-Management-System unbemerkt ein Duplikat der Seite entstanden ist. Um das Ranking der Seite zu verbessern, müsste zunächst das Duplicate Content Problem gelöst werden.


Abstrafung durch Duplicate Content

In seltenen Fällen kann Duplicate Content sogar eine Abstrafung durch Google zur Folge haben. 

Geht Google davon aus, dass Duplicate Content absichtlich produziert wird, um die Suchmaschine oder den Nutzer zu täuschen, kann im schlimmsten Fall die komplette Webseite aus dem Index entfernt werden. Diese Webseite wäre danach über Google nicht mehr auffindbar. 

Ein mögliches Szenario:

Ein Unternehmen versucht seinem Konkurrenten mit Duplicate Content zu schaden. Es werden mehrere Domains gekauft, um auf diesen die Inhalte des Konkurrenten zu veröffentlichen. Als Folge dieses Vorgehens werden im schlimmsten Fall sowohl die absichtlich erstellten Duplikate, als auch die Webseite des Konkurrenten von Google aus dem Index entfernt, was unter Umständen großen wirtschaftlichen Schaden für den Konkurrenten zur Folge hat.

Wie finde ich Duplicate Content auf meiner Webseite?

Deutlich häufiger entsteht Duplicate Content unabsichtlich, beispielsweise durch technische Probleme im Content-Management-System. Eine einfache Möglichkeit Duplicate Content aufzudecken, besteht darin, Textbausteine in Anführungszeichen in der Google-Suche einzugeben. Wird auf der Suchergebnisseite mehr als ein Ergebnis angezeigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Duplicate Content besteht. 

Zudem gibt es eine Reihe von Tools, welche bei der Identifikation ähnlicher oder sogar gleicher Inhalte unterstützen können. Ein Beispiel für ein solches Tool ist Copyscape.


5 Tipps zum Umgang mit Duplicate Content

Tipp 1: Einzigartige Inhalte schaffen

Mit Content-Marketing-Inhalten lässt sich die eigene Expertise des Unternehmens anschaulich zeigen. Speziell bei Nischenprodukten haben nur wenige Unternehmen ein tiefgreifendes Wissen. Hier haben mittelständische Unternehmen die Chance, mithilfe von Content-Marketing-Maßnahmen zu zeigen, dass sie sich in ihrem Fachgebiet wie kein anderer auskennen, um sich so entsprechend bei der Zielgruppe als Experte zu positionieren.

Tipp 2: Keine Weitergabe von Inhalten

Um externen Duplicate Content zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, keine Inhalte an Dritte weiterzugeben. Beispielsweise sollten Produkttexte nicht an Handelspartner weitergegeben werden, die diese eins zu eins auf ihren Webseiten veröffentlichen. Auch bei der Nutzung von Presseverteilern sollte man Vorsicht walten lassen. Pressemeldungen, die sowohl auf der eigenen Webseite als auch auf dutzenden Presseseiten veröffentlicht werden, führen häufig zu externen Duplicate Content Problemen. 

Natürlich kann nicht immer verhindert werden, dass andere Nutzer unerlaubt Inhalte kopieren und diese auf ihren Webseiten veröffentlichen. Fällt auf, dass die eigenen Inhalt ohne Erlaubnis auf fremden Webseiten veröffentlicht werden, sollte an die Betreiber der Webseiten herangetreten und Unterlassung gefordert werden. 

Tipp 3: Nutzung von 302-Weiterleitungen

Häufig werden spezielle Seiten für Werbekampagnen erstellt. Diese Seiten bestehen oft nur für eine begrenzte Zeit, enthalten aber oft sehr ähnliche Inhalte wie die Hauptseiten. Da die Hauptseiten für den Zeitraum der Kampagnen ebenfalls bestehen bleiben, entsteht hier schnell Duplicate Content. 

Für den Zeitraum der Kampagne sollten daher die Hauptseiten mittels einer 302-Weiterleitung auf die Landingpage der Kampagne weitergeleitet werden. Bei 302-Weiterleitungen (auch 302-Redirect genannt) handelt es sich um temporäre Weiterleitungen von einer URL auf eine andere. Durch diese Weiterleitung wird Google mitgeteilt, dass die Seite vorübergehend auf eine neue URL „umgezogen“ ist und die Inhalte der bisherigen Seite für kurze Zeit dort aufrufbar sind. In diesem Fall sollte Google die Landingpage nicht als Duplikat erkennen.

Tipp 4: Nutzung von 301-Weiterleitungen

Duplicate Content entsteht häufig, wenn Seiten auf neue URLs umziehen, beispielsweise im Zuge eines Webseiten-Relaunchs. Es kann passieren, dass erst nach einiger Zeit auffällt, dass URLs beispielsweise Schreibfehler enthalten. Wird die URL dann einfach korrigiert und neu abgespeichert, ist der Inhalt sowohl unter der fehlerhaften, als auch unter der korrigierten URL aufrufbar. 

Für Google sind beide URLs eigenständige Seiten und daher Duplikate.

In einem solchen Fall kommen 301-Weiterleitungen zum Einsatz. 301-Weiterleitungen sind permanente Weiterleitungen von einer URL auf eine andere. Sie teilen Google mit, dass die bisherige Seite dauerhaft auf eine neue URL „umgezogen“ ist. Die Seite ist zukünftig nicht mehr unter der alten URL aufrufbar und das Duplicate Content Problem damit gelöst. 

Tipp 5: Nutzung von Canonical-Tags

Es kann auch vorkommen, dass Inhalte absichtlich mehrfach verwendet werden oder eindeutige URLs technisch nicht möglich sind. Das ist häufig bei Onlineshops der Fall, da die Produkte hier meistens in mehreren Kategorien angezeigt werden. Ein Kleid könnte beispielsweise in die Kategorie „Kleider“ und in die Kategorie „Sommermode“ passen und wäre daher unter der URL www.shop.de/kleider/huebsches-sommerkleid/ und unter der URL www.shop.de/sommermode/huebsches-sommerkleid/ aufrufbar.

In diesem Fall sind Canonical-Tags der Schlüssel zur Vermeidung von Duplicate Content. 

Die Seite, die von Google indexiert werden soll, wird als kanonische URL ausgezeichnet. Die Duplikate der Seite werden mit Canonical Tags versehen. Diese Tags signalisieren Google, dass es sich bei diesen Seiten um die Duplikate handelt, die nicht in den Index aufgenommen werden sollen. 

Fazit

Auch wenn Duplicate Content in den meisten Fällen nicht direkt von Google abgestraft wird, kann er dennoch zu großen Problemen führen und die Bemühungen der Suchmaschinenoptimierung zunichte machen. Daher sollte bei der Erstellung von Inhalten immer auf deren Einzigartigkeit geachtet werden. Wenn bereits Probleme mit Duplicate Content bestehen, gibt es einige Möglichkeiten, diese zu lösen. Vor allem der Einsatz von 301-Weiterleitungen und die Auszeichnung mit Canonical Tags sind hierfür wirkungsvolle Methoden.

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